Shopping in December
Image by h.koppdelaney
Heavenly Shopping in December
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Die neue – paradoxe – bewusste Jugend. Wow!
Sie waren mit dem Zug unterwegs nach Hause und hatten allerlei Weihnachtspakete auf dem Nebensitz gestapelt. Die beiden jungen Frauen machten sich lustig über ihren eigenen Konsumrausch, und ich beobachtete neugierig, welchen sozialen und geistigen Status sie hatten, um diese selbstkritische Haltung einnehmen zu können, ohne dabei den Spaß an der Sache als solcher zu verlieren.
Sie hatten es genossen, durch die verschneiten Einkaufsstraßen zu bummeln und Geschenke für Angehörige und für sich selbst zu kaufen. Auch ließen sie sich ihren Spaß nicht dadurch verderben, dass sie weit mehr Geld ausgegeben hatten, als geplant.
Doch auch über die nun negativen Kontodaten machten sie Scherze, denn beide verfügten über regelmäßige Einkommen, die, wie ich hörte, beide aus ihrer Anstellung bei einer großen Versicherungsgesellschaft bezogen. Beide waren gebildet und auch politisch interessiert, was mich wiederum überraschte, denn sie schwärmten für eine junge Partei, die aus einer Protestbewegung der Jugend entstanden war und zu einem Sammelbecken jener wurde, die dem Establishment zivilen Ungehorsam zeigten.
Offensichtlich quälte beide das Korsett aus Vorschriften und Regeln. Umso mehr wunderte ich mich über den Kontrast zu ihrem das System unterstützenden Verhalten. Konsum und die Freude an diesem hatten sie klar gezeigt, denn ihre Begeisterung war deutlich zu spüren gewesen. Und auch in den Augenblicken, in denen sie über die Partei sprachen, fühlte ich wiederum ihre authentische Freude darüber, dass diese bei den letzten Wahlen in zahlreiche Stadt- und Landesparlamente eingezogen war.
Sie fühlten ihren Job nicht bedroht, das sprach Linda mit folgenden Sätzen aus.
„Wir sind eine neue Generation, die sich viel schneller umstellen kann, als die Alten sich das jemals vorstellen. Wir sind für einen kontinuierlichen Wandel und daher nur vorübergehend parteiisch.“
Nizza sagte: „Die Alten können sich nicht vorstellen, dass man paradox denken, fühlen und leben kann.“
Linda lachte und ich zählte mich plötzlich zu den Alten, denn ich hatte nicht erwartet, dass junge Menschen bereits dazu in der Lage waren, das zu leben, was mir erst zur Frucht meiner reifen Jahre geworden war.
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